- 6544 - 1341. Februar 8. Liegnitz (gesehen czu Legnicz). an dem nesten dunrstage noch vnser vrowin tag Lichtewie. Boleslaw (III.), Hzg v. Schles. u. Herr zu Liegnitz, bek., daß er mit Einwilligung seiner Söhne, der Herzöge Wenczlaus u. Ludwig, u. mit Rat seiuer Mannen allen Haß u. alle Schuld, die er zu den Bürgern von Liegnitz bisher wegen allerlei Irrungen u. namentlich wegen unberechtigten Zinsverkaufes, wegen Eingriffs in die hzgl. Gerichtsbarkeit, nämlich Haussuchung, Wegelagerei u. Notzucht, wegen Aneignung des Salzmarktes durch die Stadt u. wegen Verweigerung einer Beihilfe zur Hochzeit seines Sohnes Hzg Wenzel gehabt hat, ihnen gänzlich u. gütlich vergeben hat. Zugleich gelobt er, alle ihre Rechte, Gnaden u. Freiheiten, die sie von ihm selbst oder seinen Vorfahren erhalten haben, durch ihn u. seine Nachkommen unverrückt u. unverwandelt zu lassen u. begnadet die Liegnitzer Bürger mit dem Recht, den Salzmarkt binnen 2 Jahren, von Pfingsten 1311 an, zum Nutzen der Stadt zu halten u. verspricht, ihnen danach den Salzmarkt nach dem Rate u. der Entscheidung des Hamms Salemon, Prczold von Kallz (Calis), Sidil Brokotendorf (Brockendorf) u. des Hannus Ulrich auf ewig zu übergeben u. zu verbriefen [Mit Ausnahme der Bestimmungen über den Salzmarkt ist die Urkunde fast gleichlautend mit der vom 21. Jan. 1341 für die Stadt Goldberg (s. Reg. 6535). Über den Liegnitzer Salzmarkt s. a. unten 1341 Nov. 12 u. 1342 Nov. 12]. Nach einer Abschr. des 18. Jahrh. im Liegn. Stadtarch. (Akten Nr. 1208) abgedr. b. Schirrmacher, Urkundenbuch der Stadt Liegnitz etc., S. 86; an dem jetzt vermißten Original hing laut Text das große hzgl. Siegel. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |